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Talking (about) emotion: Emotionsregulation durch Verbalisieren (415)

Das Projekt untersucht die Rückwirkungen der sprachlichen Mitteilung von Emotionen auf deren Erleben. Es soll gezeigt werden, inwiefern die sprachliche Kommunikation von Emotionen eine emotionsregulatorische Wirkung haben kann.

Unter Emotionsregulation versteht man die Fähigkeit, den eigenen affektiven Zustand zu beeinflussen und negative sowie positive Emotionen abzuschwächen oder zu verstärken.

Bislang stand die kognitive Komponente von Emotionen im Zentrum der Erforschung von Emotionsregulation (z.B. kognitive Umdeutung des emotionsauslösenden Ereignisses); dabei dominierte das Interesse an der individuellen ""down-regulation"" negativer Emotionen. Im Gegensatz dazu wurde die expressive Komponente von Emotionen bisher kaum auf ihre emotionsregulatorischen Potentiale hin untersucht. Der sprachliche Ausdruck von Emotionen ist in der Regel Teil sozialer Interaktionen, die Menschen aufsuchen, um ihre Emotionen auszudrücken und einander mit-zu-teilen.

Unser Interesse zielt auf die Untersuchung von Mechanismen der Emotionsregulation, die an den sprachlichen Ausdruck und die Kommunikation von Emotionen gebunden sind. Diese Mechanismen sollen hinsichtlich ihrer Wirksamkeit auf subjektiver, psycho-physiologischer und neuronaler Ebene charakterisiert werden. Im Fokus stehen Verbalisierungsstrategien wie Leugnen vs. Zugeben von Emotionen, Übertreiben vs. Untertreiben, der soziale Vergleich beim interaktiven Beurteilen emotionsauslösender Reize sowie empathische Äußerungen des Gesprächspartners in einer Konfliktsituation.

Publikationen

Prehn, K. Korn, C. W., Bajbouj, M., Klann-Delius, G., Menninghaus, W., Jacobs, A. M., Heekeren, H. R. (2014). The neural correlates of emotion alignment in social interaction.Social Cognitive and Affective Neuroscience 05/2014. doi:10.1093/scan/nsu066.

Seehausen, M., Kazzer, K., Bajbouj, M., Heekeren, H.R., Jacobs, A.M., Klann-Delius, G., Menninghaus, W. & Prehn, K. (2014). Talking about social conflict in the MRI scanner: Neural correlates of being empathized with. NeuroImage. 84: 951-61.

Matejka, M., Kazzer, P., Seehausen, M., Bajbouj, M., Klann-Delius, G., Menninghaus, W., Jacobs, A.M., Heekeren, H.R., Prehn, K. (2013). Talking about emotion: Prosody and skin conductance indicate emotion regulation. Front Psychol. 4: 260.

Seehausen, M., Kazzer, P., Bajbouj, M. & Prehn, K. (2012). Effects of empathic paraphrasing – Extrinsic emotion regulation in social conflict. Front Psychol. 3: 482.

Prehn, K., Kazzer, P., Bajbouj, M., Heekeren, H. R., Jacobs, A., Klann-Delius, G., Menninghaus, W. (2011). Regulating one's own emotions through strategies of verbalization. 53. Tagung experimentell arbeitender Psychologen. Halle (Saale).