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Das Selbst und die Welt in der Depression. Eine ethnographische Studie in der deutschen Gesellschaft

Wie erleben Betroffene eine schwere Depression und wie die stationäre Therapie? Welche gesellschaftlich-kulturellen Bedingungen der Depression sind hier wirksam?

Projektnr.: G 401

Vanessa Pia De Bock

Das Projekt erforscht, wie sich institutionalisierte Konzepte der Depression in der therapeutischen Interaktion auswirken. Im Fokus steht, wie darunter leidende Menschen die Modelle von Experten aufnehmen und verarbeiten. Denkbar ist, dass zuvor häufig als diffus empfundene Emotionskomplexe Schritt für Schritt zur "Depression" umgeformt werden. Damit würde die Therapie eine Art Emotionsmanual liefern und vormals schwer zu fassende Gefühle mitteilbar und auch veränderbar machen. Das kulturelle Konzept „Depression“, auf dem die Therapie basiert, kann aber auch zu Problemen führen und sich für Betroffene nicht richtig anfühlen. In diesem Zusammenhang spielt es eine Rolle, welche Selbst- und Weltbilder der Therapeuten und der erkrankten Menschen der Interaktion eigentlich zugrunde liegen.

Zunächst wird das Untersuchungsfeld die Klinik sein. Mittels Teilnehmender Beobachtung werden dort Kommunikationsprozesse in depressionsspezifischen Gruppentherapien untersucht. Betroffene werden interviewt und in ihrem sozialen Umfeld außerhalb des Krankenhauses begleitet. Auch Experteninterviews kommen zum Einsatz.

Die Arbeit zielt darauf ab, einen Beitrag zum Verständnis persönlicher Aushandlungsprozesse von Menschen mit psychischen Krankheiten und der Kommunikation zwischen Mitarbeitern der Psychiatrie und Betroffenen zu leisten. So soll sie dazu beitragen, den Umgang mit Depressionen noch näher an das Erleben der Erkrankten anzubinden.

Disziplin

Ethnologie

Betreuer

Prof. Dr. Birgitt Röttger-Rössler