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Verarbeitung affektiver Information im Medienvergleich (117)

Warum reagieren wir unterschiedlich auf sprachliche, bildliche und filmische Reize?

Lösen unterschiedliche Modalitäten des Stimulusmaterials eine vergleichbare affektive Verarbeitung aus? Lässt sich eine Abhängigkeit der zeitlichen Dynamik dieser Effekte für die verschiedenen Stimulusmodalitäten nachweisen? Sind an der affektiven Verarbeitung der verschiedenen Modalitäten dieselben Hirnregionen beteiligt?

In drei parallelen Unterprojekten wird der Frage nachgegangen, ob sich Unterschiede in der Verarbeitung affektiver Information in Abhängigkeit von der Modalität des Stimulusmaterials nachweisen lassen.

Ein Teilprojekt befasst sich mit dem basalen Vergleich der räumlichen (fMRT) und zeitlichen (EEG) neurokognitiven Korrelate der Verarbeitung affektiver und nicht-affektiver verbaler und bildhafter Darstellungen konkreter Objekte.

In einem weiteren Teilprojekt wird diese Modalitätsfrage auf der Ebene von Narrativen untersucht. Dazu wird die neuronale Verarbeitung empathischer und nicht-empathischer Bilder- und Hörgeschichten in Studien mit Erwachsen und mit Kindern im Alter von 4 bis 8 Jahren untersucht. Die Untersuchung erfolgt dabei mittels funktioneller Nah-Infrarotspektroskopie (fNIRS).

In einem dritten, interdisziplinär angelegten Teilprojekt bearbeiten Filmwissenschaftler und Neurowissenschaftler gemeinsam die Frage der Modulation der affektiven Reaktionen von Pathosszenen im Film (z.B. "Liebesszenen") durch Musik. Hierzu soll eine fMRT Studie die Veränderung der neuronalen Aktivität beim Betrachten der Filmszenen durch traurige und fröhliche Musik messen.

Publikationen

Pehrs, C., Deserno, L., Bakels, J.-H., Schlochtermeier, L., Fritz, T., Kappelhoff, H., Jacobs, A.M., Koelsch, S., Kuchinke, L. (2014, im Druck). How music alters a kiss: anterior superior temporal gyrus controls fusiform-amygdalar effective connectivity. Social Cognitive Affective Neuroscience.

Kuchinke, L., Kappelhoff, H., Koelsch, S. (2013). Emotion and music in narrative films: a neuroscientific perspective. Tan, S.-L., Cohen, A., Lipscomb, S., Kendall, R. (Eds.). The Psychology of Music in Multimedia. London: Oxford University Press.

Schlochtermeier, L.H., Kuchinke, L., Pehrs, C., Urton, K., Kappelhoff, H., Jacobs, A.M. (2013). Emotional Picture and Word Processing: An fMRI Study on Effects of Stimulus Complexity. PLoS ONE 8(2): e55619.

Tempel, K., Kuchinke, L.1, Urton, K., Schlochtermeier, L., Kappelhoff, H., Jacobs, A.M. (2013). Effects of positive pictograms and words: an emotional word superiority effect? Journal of Neurolinguistics, 26(6). 637-648.

Brink, T., Urton, K., Held, D., Kirilina, E., Hofmann, M., Klann-Delius, G., Jacobs, A.M., Kuchinke, L.1 (2011). The role of orbitofrontal cortex in processing empathy stories in 4-8 year-old children. Frontiers in Psychology, 2(80).

Kappelhoff, H., Bakels, J.-H. (2011). Das Zuschauergefühl - Möglichkeiten qualitativer Medienanalyse. Zeitschrift für Medienwissenschaft 5 (2). 78-96.

Schlochtermeier, L., Kuchinke, L., Jacobs, A.M. (2011). Komplexitätseffekte bei der Verarbeitung emotionaler Wörter und Bilder. TeaP.

Schlochtermeier, L., Kuchinke, L., Urton, K., Jacobs, A.M. (2011). Processing emotional pictures and words. TeaP. Tagung experimentell arbeitender Psychologen. Halle.

Võ, M. L.-H., Conrad, M., Kuchinke, L., Hartfeld, K., Hofmann, M. F., & Jacobs, A. M. (2009). The Berlin Affective Word List Reloaded (BAWL-R). Behavior Research Methods, 41(2). 534-539.